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Die "Rheiner Maschinenfabrik" wurde 1889 vom Ingenieur Rudolf Windhoff gegründet. Änfänglich fertigte man Transmissionen, später auch Bahnbedarfsartikel wie Rangierwinden, Drehscheiben, Schiebebühnen etc. Der Lokbau beginnt 1910, die ersten Lokomotiven lieferte man an Grubenbahnen. Dabei handelt es sich um Motorlokomotiven mit Elektro- oder Verbrennungsmotor. Es folgen schmalspurige Feld- und normalspurige Werkbahnfahrzeuge. Mit der Zusammenfaßung des Tochterunternehmens "Motoren- & Fahrzeugfabrik Gebr. Windhoff" wird das Werk 1913 in "Windhoff AG" umbenannt. Die Folgen der Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre sind auch bei Windhoff zu spüren, so muß 1932 Vergleich angemeldet werden. In den folgenden Jahren kann sich das Unternehmen aber wieder erholen. Nach dem II. Weltkrieg gingen die Aufträge wieder zurück, der 1952 aufgenommene Bau von Spezial-Gleisbaumaschinen wird immer bedeutender für das Unternehmen. 1957 gibt man den Lokbau auf und konzentriert sich auf den Bau von solchen Gleisbaumaschinen. In diesem diesem Bereich gilt Windhoff als einer der größten Anbieter.
Allerdings führt die wirtschaftliche Lage des Unternehmens Ende 2001 dazu, dass die kreditgebenden Institute den vom Vorstand und einem potentiellen Investor vorgelegten Sanierungsvorschlag nicht akzeptieren und zum 18. Dezember 2001 alle Kreditlinien gekündigt werden. Deshalb wird am 19. Dezember der Insolvenzantrag gestellt. Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. März 2002 hat die Georgsmarienhütte Holding GmbH, Georgsmarienhütte, in Form eines Asset-Deals den Standort Rheine komplett übernommen. Produktschwerpunkte für die Zukunft bleiben Schienenfahrzeuge, Werkstatteinrichtungen und Industrietechnik. Das Werk fimriert jetzt unter Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH.
Windhoff baut(e) ausschließlich Motorlokomotiven, wobei besonders die frühen normalspurigen Maschinen sehr interessant sind, da man bei diesen mit einem Schornstein, einem "kesslförmigen" runden Motorvorbau und einer kurzen Führerstandverlängerung das Aussehen einer Dampflok nachahmte.
Nüchtern betrachtet war der Gesamtumfang der gebauten Lokomotiven bis 1957 im Vergleich mit anderen Lokomotivherstellern sehr gering. Für die DRG wurden Kö I-Vorserien geliefert, ebenso Köf der Lg II und Heeresfeldbahn-Loks. Auch nach Dänemark, Schweden, Ungarn, Holland, Italien und nach Übersee werden Lokomotiven geliefert.
Leider sind erst Lieferungen ab 1917 mit der Fabriknummer 114 bekannt, wobei nicht unbedingt 1910 mit der Fabriknummer 1 begonnen worden sein muß. Das würde nämlich bedeuten, daß pro Jahr 16 Lokomotiven in den ersten sieben Jahren geliefert wurden. Die Anzahl der bis 1957 nachweislich gebauten Lokomotiven ergibt sich wie folgt:
Stückzahl | Bemerkung |
---|---|
1.070 | vergebene Fabriknummern ab 1910 bis 1957 |
-282 | nicht gebaut |
-113 | nicht bekannte Fabriknummern 1-113 |
-1 | Umbau (Lok FNr. 172 unter FNr. 436) |
-6 | keine Lieferangaben bekannt |
668 | in Rheine ab 1910 bis 1957 nachweislich gebaute Lokomotiven |
Daneben entstehen aber auch nach 1957 noch Draisinen (mit 2000er-Fabriknummern) und ab 1975 baut man das führerlose Rangierfahrzeuge "Tele-Trac". Von diesen sind mittlerweile über 120 Stück gebaut worden. Spätestens mit dem 1996 präsentierten CargoSprinter und den Oberleitungsfahrzeugen der Baureihe 703 und 711 für die DB AG muß man Windhoff heute wieder als "vollwertigen" Lokomotivhersteller ansehen.
Quellen
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