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Diesem Unternehmen werden zwei 1864 an die Rheinische Eisenbahn gelieferte Lokomotiven zugeschrieben. Bereits 1853 als Aktiengesellschaft geplant, wurde die Firma am 23. April 1855 offiziell als "Kommanditgesellschaft M. Goltstein & Comp." gegründet. Erst zum 30. April 1856 wurde die königliche Konzession für eine Aktiengesellschaft erteilt und das Unternehmen nun als Kölnische Maschinenbau AG geführt. Ziel der AG war es, sich auf dem Gebiet des Maschinenbaus von Importen aus England unabhängig zu machen. Um von Beginn an über eine Produktionsstätte und Fachpersonal zu verfügen, wurde die Firma E. Behrens & Co. in Bayenthal gekauft und hier am 15. Februar 1856 die Produktion aufgenommen. Hergestellt wurden anfangs Gusswaren, Dampfkessel, Dampfmaschinen und Triebwerke aller Art. Hinzu kamen Stahlkonstruktionen und Brücken. Bekanntestes Bauwerk mit einer eisernen Dachkonstruktion der Kölnischen Maschinenbau AG ist der Kölner Dom 1859 und die Bahnsteighalle des für den neuen Kölner Centralbahnhof, welche 1892/93 von der heute noch bestehenden Halle ersetzt wurde.
Der Bau von Dampfkessel und Dampfmaschinen, wie auch die enge Zusammenarbeit mit der Rheinischen Eisenbahn und die Geschäftlichen Verknüpfung durch Anteilseigner der Aktiengesellschaft, welche auch an Bahngesellschaft beteiligt waren, brachte um 1862 dann wohl auch den Auftrag für zwei Dampflokomotiven für die Rheinische Eisenbahn in das noch junge Werk. Die beiden Lokomotiven entsprachen dabei den 1A1-Maschinen, welche Borsig seit 1861 an die Rheinische Eisenbahn lieferte. Es ist dabei anzunehmen, dass man diese Borsig-Lokomotiven "kopiert" hat. Der lokalen Presse ist zu entnehmen, dass die erste Lokomotive am 14. Januar 1863 auf einem Transport mit 18 Pferden bei der Rheinischen Eisenbahn eintraf. Im Juni 1864 wird dann weiter berichtet, dass "seit kurzem" zwei in Bayenthal gefertigte Lokomotiven bei der Rheinischen Eisenbahn in Gebrauch sind. Die beiden Lokomotiven werden dabei in die Betriebsnummernreihe der Borsig-Lokomotiven mit Nr. 68 und 69 eingereiht.
Die folgenden Lokomotiven Nr. 70 ff. hingegen kommen wieder von Borsig und werden Ende 1864 in Betrieb genommen. Weitere Lokomotiven sind von der Kölnischen Maschinenbau AG dann auch nicht bekannt. Es blieb offensichtlich eine kurze Episode in der Firmengeschichte. Zwar hatte man bis Anfang 1863 schon tausend Dampfkessel geliefert, aber es ist anzunehmen, dass man nicht in der Lage war, eigene Lokomotiven zu entwickeln und zu vermarkten. Hinzu kam, dass in den folgenden Jahren eine neue Geschäftsführung die bis dahin nicht lukrativen Geschäftsfelder, darunter der Brückenbau und der Lokomotivbau, aufgab. Diese Konzentration auf gewinnbringende Geschäftsfelder zahlte sich in den folgenden Jahren durch hohe Gewinne und Dividenden aus, erklärt aber auch, warum es bei zwei Lokomotiven blieb. Das Werk wurde am 1. Mai 1909 von der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG (BAMAG) übernommen, später firmierte man unter Pintsch Bamag. Nach der Stilllegung 1970 wurde das gesamte Werksgelände komplett geräumt und eine Wohnanlage errichtet.
Neben den beiden Lokomotiven baute man schon 1862 (mindestens) einen Schienenkran, der bis 1959 im Einsatz war und heute im Deutschen Museum in München steht.
Nr. | Bj. | Bauart | Spurweite | geliefert | Empfänger/Verbleib |
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1 | 1862 | 1A1n2 | 1435mm | 14.01.1863 | Rheinische Eisenbahn "MASUI 68" (06.1864 probeweise iE, v/v) |
2 | 1864 | 1A1n2 | 1435mm | .06.1864 | Rheinische Eisenbahn "MELLIN 69" (06.1864 probeweise iE) /1883 KED Cöln linksrheinisch "27" (1887 a, v/v) |
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