Maschinenfabrik und Eisengießerei F. Wöhlert, Berlin


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Firmen-Geschichte

Friedrich Wöhlert arbeitete bis 1836 bei der Neuen Berliner Eisengießerei und trat dann in die von August Borsig gegründete Firma ein. Hier war er bis 1841 am Bau der ersten Lokomotive beteiligt, wechselte aber kurz darauf zur Preußischen Seehandlung in Berlin-Moabit, um schließlich 1843 sein eigenes Werk in der Chausseestraße unter dem Namen "Maschinenfabrik und Eisengießerei F. Wöhlert" zu gründen. Hier baute man Dampfmaschinen, Krane, Achsen, Eisenkonstruktionen und schwere Werkzeugmaschinen. 1844 lieferte man Tender für die Altona-Kieler Eisenbahn, ab 1848 dann die erste Lokomotive.

Der Lokbau blieb aber nur ein Nebenerwerb, der zum Teil nicht kostendeckend war und immer in Konkurenz zu Borsig und der BMAG stand. Der Schwerpunkt der Produktion lag im Werkzeugmaschinenbau und bei Eisenkonstruktionen. 1872 erfolgte die Umwandlung in eine AG und die Umbenennung in "F. Wöhlert'sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei AG". Die renomierte Lokfabrik überlebte die Wirtschaftskrise Ende der 1870er Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht. Zwar übernahm die AG noch 1880 die 1875 in Konkurs gegangene "Elbinger AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial", jedoch zum 25. Juni 1883 wird die Liquidierung beider Werke beschlossen.

 

Produktionszahlen

Friedrich Wöhlert war ein nicht unbedeutender Lokhersteller, lieferte man doch an die preussische Staatsbahn (z.B. pr. G 3) und an Staatsbahnen im Ausland fast ausschließlich normalspurige leistungsstarke Lokomotiven. Die letzte Lieferung trug die Fabriknummer 773, wobei in der fortlaufenden Zählung zwei Fabriknummern 1870 für "Dampftriebgestelle" vergeben wurden. Dabei handelt es sich aber ebenfalls um, wenn auch sehr kuriose, Lokomotiven. Zu den Fabriknummern 712 bis 727 sind keine Lieferangaben bekannt, so daß scheinbar 1880 und 1881 keine Lokomotiven gebaut wurden. Ob diese Lücke z.B. mit solch kuriosen Fahrzeugen wie die 1880 entstande 1`An2t-Dampfdroschke nach französischem Patent, Dampfschleppern oder eben doch mit Dampflokomotiven belegt waren, ist nicht klar. Denkbar wäre auch ein stornierter Auftrag nach der Übernahme des Elbinger Werkes oder das Einzählen der dort gebauten Wagen. Auch sind für 1882 sechs Kessellieferungen bekannt, die allerdings eine eigene Kesselnummer trugen.

StückzahlBemerkung
773
höchste vergebene Fabriknummer
-16
nicht bekannt
757
nachweislich bei Wöhlert ab 1848 bis 1882 gebaute Lokomotiven

 

Quellen

  • Kurt Pierson: "Lokomotiven aus Berlin", Motorbuch Verlag Stuttgart, 1977


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© Jens Merte