Smoschewer & Co., Breslau -
F.W. Hofmann KG, Breslau -
Budich AG, Breslau-Schmiedefeld


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Firmen-Geschichte

Der vollständige Name dieses 1899 von Leo Smoschewer (* um 1870, + 1938) gegründeten Unternehmens lautete "Feldbahn- & Lokomotivfabrik Smoschewer & Co.". Schon 1900 trat man als Händler von Lokomotiven auf und stellte Ausrüstungen für Feldbahnen, Waggons, Weichen und Rangieranlagen her. Filialen befanden sich u. a. in Berlin, Danzig, Prag und Bukarest. Zum Ende des I. Weltkriegs werden dann auch eigene Lokomotiven gefertigt, nachdem der Lokbau der Firma Zobel in Bromberg übernommen worden war. Geliefert werden Lokomotiven für Haupt-, Neben- und Kleinbahnen, Industrie-, Feld- und Plantagenbahnen in allen vorkommenden Spurweiten und für alle Feuerungsarten. Weitere Niederlassungen werden in Berlin, Görlitz, Kattowitz und Prag gegründet.

Zur Firmengeschichte schreibt Georg Hallama, Direktor des Verkehrsamtes der Stadt Breslau, 1924:

In dem Breslauer Vorort Schmiedefeld befinden sich die ausgedehnten Werksanlagen der Firma Smoschewer & Co., in denen als ausschließliche Spezialitäten der Bau von Lokomotiven und Motor-Triebwagen, der Feldbahnbau, Waggon- und Weichenbau sowie die Herstellung von Rangieranlagen betrieben wird. Die nutzbare Verwertung aller im Laufe des 25-jähigen Bestehens der Firma gesammelten Erfahrungen führten zu immer weiterer Vervollkommnung der Konstruktionen und Werkseinrichtungen. Die Erzeugnisse der Smoschewer-Werke erwarben sich denn auch schon bald einen guten Ruf, die Absatzgebiete zogen immer weitere Grenzen und heute sind in fast allen europäischen und überseeischen Staaten einzelne Maschinen und komplette Anlagen, die aus den Schmiedefelder Fabriken hervorgegangen sind, im Betriebe anzutreffen. Die Werksanlagen sind aus den kleinsten Anfängen zu der heutigen Größe herangewachsen. Bei vollem Betriebe finden über 1000 Angestellte und Arbeiter Beschäftigung. Die Werkstätten sind mit den neuzeitlichsten Spezialmaschinen ausgerüstet.

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Smoschewer Lokomotiven, die sich als besondere Spezialität für Haupt-, Neben- und Kleinbahnen, Industrie-, Feld- und Plantagenbahnen in allen vorkommenden Spurweiten und für alle Feuerungsarten gebaut werden. In der Feldbahnfabrik werden Weichen, Kippwagen, Waggons, Spezialwagen, Drehscheiben, Schiebebühnen, überhaupt alles hergestellt, was zur Ausrüstung von Feldbahnen, Klein- und Hauptbahnen erforderlich ist.

Die Abteilung Transportanlagen befasst sich mit dem Bau von Rangieranlagen und Spills nach eigenen Konstruktionen, die sich für den Rangierbetrieb auf normalspurigen Anschlussgleisen vorzüglich eingeführt und als geradezu unentbehrlich erwiesen haben. Das Werk befasst sich auch mit der Instandsetzung und Modernisierung alter Maschinen und Anlagen.

Durch Zwangsenteignung erhält das Werk 1939 die Bezeichnung "F.W. Hofmann KG", ab 1941 dann "Budich AG". Es gab scheinbar auch eine Zusammenarbeit zwischen F.W. Hofmann und dem ebenfalls in Breslau ansässigen Unternehmen Linke-Hofman-Werke LHW in Form von Kessellieferungen.

 

Produktionszahlen

Die Fabriknummernzählung für die Dampflokomotiven begann vermutlich mit der Nummer 600. Neben Dampflokomotiven baute man seit den 1920er Jahren auch kleine Diesellokomotiven, für die Fabriknummern ab 2200 vergeben wurden. Die höchste bisher bekannte Fabriknummer bei den Dampflokomotiven ist die 1944 vergebene 1122, demnach hat man etwa 500 Dampflokomotiven gebaut - vorausgesetzt es gibt keine Lücken in der fortlaufenden Fabriknummernzählung. Der Diesellokbau scheint eher bescheiden gewesen zu sein, den die bisher höchste bekannte Fabriknummer ist die 2603. Allerdings wurde der Bau solcher Fahrzeuge erst Anfang der 1930er Jahre aufgenommen. Darunter auch ein Rangiergerät für die DRG.

Es sind über 70 Lieferungen anderer Hersteller an den Händler Smoschewer bekannt, diese Liste dürfte ebenso wenig vollständig sein, wie die wenigen bisher bekannten, bei Smoschewer selbst gebauten Lokomotiven. Es liegen bisher Angaben zu rund 220 Dampf und rund 30 Diesellokomotiven vor, welche - da bisher keine Lieferunterlagen bekannt geworden sind - alle aus Sichtungen und anderen Unterlagen stammen. Ergänzungen sind wie immer sehr willkommen.


Smoschewer Lokomotive aus einer Werbeanzeige des Jahres 1924

Quellen


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© Jens Merte